WM 2014
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Ein WM-Nobody wird Geschichte schreiben

Samstag, 28. Juni 2014 / 12:19 Uhr

Costa Rica gegen Griechenland ist nicht unbedingt der Achtelfinal, den Fans und Experten erwartet haben. Eines der beiden WM-Überraschungsteams wird einen historischen Erfolg erringen.

Die Griechen haben sich zwar mit wenig schillerndem Defensivfussball in die K.o.-Runden gemogelt, sie wollen aber zehn Jahre nach ihrem sensationellen EM-Titel auch auf der globalen Bühne glänzen.

Das Duell der Aussenseiter birgt WM-Geschichte: Einer der überraschenden Achtelfinalisten wird zum ersten Mal zu den erfolgreichen acht Mannschaften der Welt gehören. Die Griechen haben sich zwar mit wenig schillerndem Defensivfussball in die K.o.-Runden gemogelt, sie wollen aber zehn Jahre nach ihrem sensationellen EM-Titel auch auf der globalen Bühne glänzen.

«Wir müssen sehr stark aufpassen, sie sind in der Todesgruppe Erster geworden», sagte Griechenlands Trainer Fernando Santos, der 2010 den Posten von Europameister-Macher Otto Rehhagel übernommen hat und dessen Vertrag nach der WM auf eigenen Wunsch endet. «Aus diesem Grund können wir es uns nicht erlauben, sie zu unterschätzen», ergänzte der Portugiese - was vor der Partie am Sonntag (22.00 Uhr in Recife) dann doch überraschte.

Denn nach den Ereignissen der turbulenten Gruppenphase gilt der Europameister von 2004 nicht gerade als Favorit, der überhaupt auf den Gedanken kommen könnte, seinen Gegner zu unterschätzen. Costa Rica hat drei Weltmeister hinter sich gelassen und mit Siegen gegen Italien und Uruguay und einem Remis gegen England verblüfft.

«Wir wollen gut spielen, um weiter im Turnier zu bleiben. Klar wollen wir jetzt den nächsten Schritt machen und in die Viertelfinals einziehen», sagte der Mainzer Bundesliga-Profi Junior Diaz und betonte: «Wir wollen so weit wie möglich kommen.»

Die Griechen dagegen gingen 0:3 gegen Kolumbien unter, trennten sich torlos von den schwachen Japanern und kamen erst in der Nachspielzeit zu einem schmeichelhaften 2:1-Erfolg gegen die Elfenbeinküste. «Uns interessiert es nicht, ob wir Favorit sind. Wir fühlen uns nicht als Favoriten», gab Costa Ricas Chefcoach Jorge Luis Pinto zu Protokoll.

Der nur 1,65 Meter grosse Trainer hat die Auswahl des 4,8-Millionen-Einwohner-Landes zu einer erfrischenden Einheit mit viel Esprit geformt - was das Weltmeister-Trio schon schmerzlich erfahren musste. «Wir wollen noch mehr als den Achtelfinal», sagte Pinto und tönte dabei nicht überheblich.

Mit einer disziplinierten und taktisch erstaunlich reifen Defensive und dem bemerkenswert durchschlagskräftigen Offensiv-Trio mit Joel Campbell, Bryan Ruíz und Cristian Bolanos haben die Costaricaner ihre Gegner zermürbt. Vor allem der viermalige Weltmeister Italien wirkte trotz eines Dirigenten wie Andrea Pirlo und der Angriffswucht eines Mario Balotelli hilf- und ideenlos gegen die bestens organisierten Zentralamerikaner.

«Einsatz, Kameradschaft, Taktik, die Laufbereitschaft, und wir sind von uns überzeugt», erwähnte Diaz die Stärken seines Teams. Kaum vorstellbar, dass die biederen Griechen nun mit ihrer nur auf Konter ausgelegten Defensivtaktik das Erfolgsrezept gegen die Pinto-Elf finden. Die Ausgangslage vor dem Duell im endlich wieder trockenen und sonnigen Recife beschrieb Mittelfeldspieler Lazaros Christodoulopoulos daher treffend mit den Worten: «In dieser Phase des Turniers wird jeder Gegner stärker eingeschätzt als wir.»

(asu/Si)


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