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FIFA soll Steuern zahlen

Donnerstag, 18. August 2011 / 13:05 Uhr
aktualisiert: 21. August 2011 / 22:29 Uhr

Bern - Der Weltfussballverband FIFA soll nicht mehr von Steuerprivilegien profitieren dürfen. Dies fordern die JUSO Schweiz und das Hilfswerk Solidar Suisse in einer von mehr als 10'500 Personen unterzeichneten Petition, die am Donnerstag bei der Bundeskanzlei eingereicht wurde.

Wenig Sozialkompetenz bei der FIFA.

Auslöser für die Petition sind die jüngsten FIFA-Skandale. Angesichts der wiederholten Korruptionsskandale, Bestechungsvorwürfe und der Ignoranz gegenüber Menschen- und Arbeitsrechten sei es nicht mehr zu rechtfertigen, die FIFA als gemeinnützige Organisation zu privilegieren, finden JUSO und Solidar Suisse.

Adressaten der Petition sind laut einem Communiqué Bundesrat und Parlament. Sie sollen dafür sorgen, dass die Steuerprivilegien aufgehoben werden. Die FIFA habe für die Finanzperiode 2007-2010 gemäss den Finanzberichten aus den Jahren 2008 und 2010 ungefähr drei Millionen Franken Ertragssteuern bezahlt. Wäre die FIFA dagegen ein KMU, hätte sie laut Angaben der JUSO und von Solidar Suisse 180 Millionen Franken Steuern bezahlen müssen.

Empörung über das Finanzgebaren der FIFA

Der Präsident von Solidar Suisse, SP-Nationalrat Hans-Jürg Fehr, zeigt sich in dem Communiqué empört über das Finanzgebaren der FIFA. Diese habe sich bei der WM 2010 in Südafrika von allen Steuern befreien lassen. Dabei habe sie argumentiert, dass der Fussballverband in der Schweiz steuerpflichtig sei.

«Für die FIFA resultierten 2,35 Milliarden Franken Gewinn - für Südafrika ein Verlust von 3 Milliarden. Dieses Geld fehlt nun in Südafrika für den Kampf gegen Armut», lässt sich Fehr im Communiqué zitieren.

(bert/sda)


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