FC ZÜRICH
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Fussball: FCZ im Halbfinal - Petrosyan sei Dank

Sonntag, 7. Dezember 2003 / 17:01 Uhr
aktualisiert: 18:02 Uhr

Lucien Favre hat seinen Job vorläufig gerettet. Mittelfeldstratege Artur Petrosyan war mit zwei Toren massgeblich am 3:0-Sieg der Stadtzürcher gegen Meyrin beteiligt.

Artur Petrosyan führte im Zürcher Mittelfeld Regie und erzielte zwei Treffer.

Der FC Zürich kann weiter hoffen, seine verkorkste Saison noch zu retten. Das Gastspiel im 22 000 Einwohner zählenden Genfer Vorort war für den FC Zürich und im speziellen für dessen Trainer Lucien Favre ein Schicksalsspiel.

Vieles deutete darauf hin, dass der Romand mit einer weiteren Niederlage die Geduld seines Präsidenten Sven Hotz überstrapaziert hätte. Der Erfolg in Meyrin sichert ihm zumindest bis im Februar, wenn die Super League zur Rückrunde startet, den Arbeitsplatz.

Zürcher Startoffensive

Die Spieler des FC Zürich schonten die Nerven ihres Trainers. Innerhalb einer halben Stunde führten sie gegen ein harmloses Meyrin die Entscheidung herbei.

In der 10. Minute landete ein abgefälschter Schuss von Daniel Tarone in den Füssen von Francisco Guerrero, der nur noch einzuschieben brauchte. Eine Viertelstunde später erhöhte Artur Petrosjan nach einem Abwehrfehler auf 2:0.

Den Zürchern reichte eine korrekte, aber bei weitem nicht überragende Leistung zum sicheren Sieg. Meyrin war zu keiner Zeit in der Lage den FCZ zu fordern. Nach dem 0:2 versuchten die Genfer zwar nach vorne zu spielen, konnten sich aber keine zwingenden Torchancen erarbeiten.

Vor allem Piero Costantino, von dem man in Meyrin Wunderdinge erwartete, blieb blass. Der Spielmacher mit NLA- und Italien-Erfahrung wurde in der zweiten Hälfte ausgewechselt.

Favre denkt an Super League

Wenn Gefahr aufkam, war das vor dem Tor Meyrins. Nach Petrosjans zweitem Treffer zum 3:0, dem eine herrliche Kombination mit abschliessendem Doppelpass mit Luca Iodice vorangegangen war, boten sich dem FCZ zahlreiche Chancen einen noch deutlicheren Sieg herauszuspielen. Doch der eingewechselte Kresimir Stanic und Petrosyan, bester Spieler auf dem Feld, scheiterten aus vielversprechenden Positionen.

Lucien Favre zeigte sich nach dem wichtigen Sieg erleichtert, verfiel aber nicht in Euphorie: "Dieser Sieg gibt uns ein wenig Luft, doch wichtig ist die Super League, in erster Linie müssen wir den Klassenerhalt schaffen. Da geht es um die Zukunft des FCZ."

Immerhin kann der FC Zürich nun in Ruhe überwintern. Zwar enttäuschte der im Sommer als Transfersieger gefeierte und zum Meisterschaftskandidat emporgehobene FCZ in der Super League masslos, doch bleibt in der zweiten Saisonhälfte alles möglich. Sowohl der Abstieg, als auch die Qualifikation für den Uefa-Cup.

Stadionrekord im Bois-Carré

Für Meyrin war das Spiel gegen den FCZ auf jeden Fall ein finanzieller Erfolg. 2550 Zuschauer fanden den Weg ins Stade du Bois-Carré, soviele wie nie zuvor. Und trotz des Ausscheidens sicherte sich der Klub 25 000 Franken Prämien.

Für einen Verein mit einem Budget von 375 000 Franken ist das ein nicht zu vernachlässigender Betrag. Die Enttäuschung des charismatischen Trainer Jean-Michel Aeby hielt sich wohl auch deswegen in Grenzen.

Meyrin - FC Zürich 0:3 (0:2)

Bois-Carré. -- 2550 Zuschauer (Stadionrekord). -- SR Circhetta. -- Tore: 10. Guerrero 0:1. 23. Petrosyan 0:2. 70. Petrosyan 0:3.

Meyrin: Di Stefano; Petrini, Noriega, Girod; Rodriguez (46. Brunner), Fernandez, Kusunga, Yoksuzoglu; Costantino (75. Moes); Chedly, Wissam (64. Koum).

FC Zürich: Taini; Nef, Keller, Matic, Dal Santo; Simo (87. Pallas), PetrosYan, Tarone, Iodice (90. Dzemaili); Guerrero (85. Stanic), Muff.

Bemerkungen: Meyrin ohne Rama (gesperrt), Garcia, Powell, Preite und Zapico (alle verletzt). FCZ ohne Bastida, Buess, Gygax, Yasar und Chihab (alle verletzt). Verwarnungen: 16. Yoksuzoglu (Simulation), 53. Muff (Foul), 55. Petrosjan (Foul), 61. Girod (Foul), 66. Nef (Foul).

(Julien Oberholzer/Si)


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